Schwitzen Ratgeber - Diagnose & Klassifizierung von Hyperhidrose
Diagnose & Klassifizierung
Vorweg: Jedes Diagnoseverfahren zur Feststellung des Intensitätsgrades des übermäßigen Schwitzens hat seine Ungenauigkeit. Es gibt keine 100% Gradmesser. Aus diesem Grund wird oft auf eine Diagnose verzichtet. In der Praxis hat sich durchgesetzt, Rat beim Dermatologen einzuholen oder zu einem Antitranspirant zu greifen, sobald man Transpiration als unangenehm empfindet und sich selbst unwohl fühlt.Zur Diagnosestellung reichen grundsätzlich die anamnestischen Angaben aus. Die ausführliche Anamnese hilft festzustellen, inwiefern die Erkrankung für den Organismus belastend ist und welche Kontraindikationen berücksichtigt werden sollen. Für die Messung des übermäßigen Schwitzens gibt es viele verschiedene Methoden. Der Schweißtest nach Minor (Jod-Stärke-Reaktion) eignet sich jedoch in der Praxis am besten zur Diagnose. Hier wird der betroffene Bereich erst mit einer jodhaltigen Lösung befeuchtet und dann mit Stärkepulver bestäubt. Im Areal der vermehrten Schweißsekretion kommt es nun zu einer dunklen Verfärbung. Je stärker die Verfärbung dabei ist, desto mehr Schweiß wird produziert.
Der Schweißtest nach Minor ist völlig schmerzlos durchführbar. Wer diesen Test jedoch nicht durchführen möchte, kann sich auch einfach selbst einschätzen. Nutzen Sie dazu die Tabelle unterhalb.
Im Folgenden aufgelistete Fragen helfen dabei:
Checkliste Selbstbeurteilung
Wie stark schwitze ich?
- kaum
- mäßig
- übermäßig (Hyperhidrose)
Riecht mein Schweiß?
- Nein
- Ja, jedoch nicht sonderlich intensiv
- Ja, sehr intensiv (Bromhidrose)
Wo schwitze ich?
- Lokalisiert (Schweißsekretion an bestimmter Stelle)
- Generalisiert (Schweißsekretion am ganzen Körper)
Wie kommen meine Schweißausbrüche zustande?
Häufige Ursachen für übermäßige Schweißabsonderung können sowohl physiologischer als auch pathologischer Natur sein. 1.Physiologisch- durch hohe Außentemperaturen oder körperliche Arbeit
- durch Nervosität, Anspannung, Angst, Aufregung, Wut, Schmerz, …
- gustatorisch: durch saure oder gewürzte Speisen
- toxisch: durch diverse Substanzen die der Körper nicht verträgt<
2. Pathologisch
Symptomatisch:- hormonelle Störungen: z.B Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes
- neurologische Krankheiten: z.B Ross-Syndrom
- Krankheiten mit hohem Fieber: z.B Tuberkulose
- Menopause-Beschwerden bei Frauen
- Andropause-Beschwerden bei Männern
Idiopathisch:
- Symptom stellt selbst die Krankheit dar
Ausdehnung und Lokalisation
- generalisiert: Schweißsekretion am ganzen Körper
- fokal: lokalisierte Schweißsekretion
Intensität
- Anhidrosis: stark verminderte oder ganz fehlende Schweißsekretion
- Normhidrosis: Schweißsekretion, die das für die Wärmeregulation notwendige Maß nicht über- oder unterschreitet
- Hyperhidrosis: übermäßige Schweißsekretion
Klassifizierung - Quantitative Einteilung
Diese Tabelle erläutert die quantitative Einteilung des Schweregrads der Schweißbildung nach Lokalisation.
Ich schwitze vermehrt (merklich mehr als andere)
Ich schwitze stark bei kleiner Anstrengung
Ich schwitze sehr stark ohne körperliche Anstrengung
Anstrengung oder unangenehme Situation rufen Schweißausbrüche hervor
Kleine Anstrengungen rufen bereits Schweißausbrüche hervor
Die Kleidung ist durchnässt und der Schweiß tropft ohne zutun
Stärkebezeichnung auf Produkt 8
Stärkebezeichnung auf Produkt 13
Achseln:
Stärkebezeichnung auf Produkt 19
Hände/Füße:
Stärkebezeichnung auf Produkt 23
Stirn
Feuchte Stirn
Nasse Stirn
Tropfende Stirn
Kopf
Kopf ist ständig feucht
Kopf ist nass, Haare kleben
Tropfender Schweiß Haare kleben
Achseln
Schweißflecken von 5-10 cm Durchmesser unter den Achseln (auf T-shirts)
Schweißflecken von 10-20 cm Durchmesser unter den Achseln (auf T-shirts)
Schweißflecken von über 20 cm Durchmesser unter den Achseln (auf T-shirts)
Körper
Vermehrt Schweißausbrüche
Häufige Schweißausbrüche
Kleidung ist durchnässt
Hände
Feuchte Hände
Nasse Hände
Tropfende Hände
Füße
Feuchte Füße
Nasse Füße
Tropfende Füße